Neuseeland,  Südinsel

km42215 Queenstown & heisse Quellen am Copland Track

Nach dem eher komischen Rythm&Alps Festival an Silvester, machen wir uns auf den Weg nach Queenstown. Der Asthetiknippel im Hirn wird dabei von den traumhaften Landschaften Neuseelands bis zum Quietschen stimuliert..
Erstes Ziel ist das kleine, schnuckelige Queenstown, was wunderschön umgeben von hohen Bergen etwa in der Mitte der Südinsel am Lake Wakatipu liegt. Bis abends chillen wir in der Stadt bei Shopping, Eis und dem lauschen der Bands, die hier abends in der Stadt spielen.



Die Gegend ist durchzogen von Flüssen und Bergen und daher auch bekannt für die vielen möglichen Outdoor Aktivitäten. Aber die Ernüchterung kommt schnell, denn selbst ein Bungee-ähnliches Rope-Swinging unter einer hohen Brücke oder das halbtägige River Surfing kosten jeweils schon über $200 pro Person. Neuseeland ist halt einfach teuer – und Queenstown setzt dem ganzen scheinbar die Königinnen-Krone auf. Das sparen wir uns dann doch lieber, denn in ein paar Tagen geht’s ja schon auf die nächste Mehrtageswanderung, und  $800 für uns vier kann man definitiv für was Sinnvolleres ausgeben.

Bevor wir wieder abhauen, verbringe ich noch einen Tag im Rabbit Ridge Bike Park und lass mich für ein paar Dollar einige male den Berg raufshuttlen. Die Trails sind leider nicht besonders gut gebaut und ausserdem eher schlecht gepflegt, daher kann der Park vom Flowfaktor leider nicht im Ansatz mit Rotorua mithalten.

Wir verbringen noch einen Tag am See in Wanaka. Unsere Vehikel werden nochmal rausgeputzt, denn heute findet das Fotoshooting für den anstehenden Verkauf statt. In knapp vier Wochen müssen unsere geliebten Vans einen neuen Besitzer gefunden haben, also werden sie früh auf trademe.co.nz inseriert.

Auf dem Weg nach Norden übernachten wir am glaube ich windigsten Spot der Welt, direkt am Nordende des Lakes Wanaka. Der Wind weht so stark, dass wir vier uns in den vom Wind hin- und herschaukelnden Kiwi flüchten.

Bei ein, zwei (oder waren’s drei?) Flaschen Wein verbringen wir gemütlich ratschend den Abend. Nicht nur wir haben am nächsten morgen nen Kater, denn warum auch immer, aber irgendwie ist nachtsüber die Batterie leer geworden (!?)..

Aber nach kurzem Anschleppen, was bald unser neues Hobby sein wird, sind wir ruckzuck wieder on-the-road und fahren rauf bis rauf zum Fox Glacier. Am nächsten Tag wollen wir auf unsere 2-Tages Wanderung über den Copland Track zu den heissen Quellen am Copeland River starten.

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Nur leider nieselt es morgens und zu allem Überfluss fehlt Melli einer ihrer Wanderschuhe. Der muss wohl irgendwo in den letzten Tagen aus dem Auto gefallen  sein, also machen sich die beiden auf die Suche und fahren zu den letzten paar Orten, an denen er sich aus dem Staub machen konnte.


Obwohl der verdammte Schuh auch nach Stunden des Suchens nicht auftaucht, kommen die beiden gerade noch rechtzeitig gegen mittag zurück. Es ist zwar nicht ganz easy, aber wir wollen uns den Rest vom Tag nicht dadurch versauen lassen. Der Nieselregen hat wenigstens aufgehört und jetzt geht’s alles Ratzfatz..

Rucksäcke werden in windeseile gepackt, denn wir sind schon langsam ziemlich spät dran. Erst kurz vor vier nachmittags beginnt also letztendlich die 17 km lange Tagesetappe. Aber als wir endlich den Trail unter den Füssen haben, beruhigen sich die Nerven und die Wanderslust kommt auf. Bei strahlendem Sonnenschein schlängelt sich der Trek wunderschön am türkisen Copeland River entlang und die Augen erblicken das fantastische Gebirgsmassiv der Sierra Range.

Die letzte halbe Stunde ist dann schon ziemlich duster, aber schließlich schaffen wir es trotz eines fiesen Anstiegs am Ende bis rauf zur Hütte.

Jasmin und ich schlafen auf den eher ausgelatschten Matratzen in der DOC Hütte, während Melli und Engel noch im Dunklen ihr Zelt aufschlagen. Nachdem sich noch ein Eckplatz in einem der vier 8-Bett-Matratzen-lager gefunden hat, geniessen wir hungrig unser Essen bei Kerzenschein und freuen uns auf ein abendliches Bad in den natürlichen, warmen Pools.

Eine 60°C heisse vulkanische Quelle speist hier inmitten der beeindruckenden Atmosphäre der umliegenden, teils schneebedeckten Berge, drei ineinanderfliessende, verschieden warme Pools. Der Mond taucht das gegenüberliegende Massiv in einen silbernen Schleier, während wir unter glasklarem Sternenhimmel bei kühler Luft im herrlich warmen Wasser liegen.

Der Ort hat jedenfalls was ganz besonderes und wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben. Happy darüber, keine schnarchenden Nachbarn zu haben können fast bis 11 ausschlafen. Bei strahlend blauen Himmel machen wir uns gut gelaunt auf den 17km langen Rückweg über die vielen Hängebrücken des Copland Tracks.


Ein Sprung ins türkise Nass bringt uns auf den letzten Kilometern den nötigen Energieschub und erschöpft schaffen wir es mit letzter Kraft zu unseren Autos. Ein Königreich für ein Kajak, denn der Copeland River scheint ein idealer Wildwasserfluss zu sein..

Gegen abend fahren wir noch rauf Richtung Nordspitze der Südinsel, ins beschauliche Städchen Nelson. Der Weg schlängelt sich entlang des Buller Rivers und gibt uns immer wieder spektakuläre Blicke auf die beeindruckende Landschaft.  

Auf dem Weg nach Norden machen wir noch einen Abstecher zu den an der Tasmansee gelegenen Schichtenfelsen, die nach ihrem Aussehen benannten „Pancake Rocks“. Das Meer hat hier Bildhauerarbeit geleistet und immer wieder schiesst ein Welle als Wasserfontaine zischend durch das „Blowhole“.


Gegen späten nachmittag geht’s auf die Suche nach einer ruhigen Bleibe, am besten mit viel Ruhe, schöner Aussicht und einem geraden Untergrund. Nur ist – wie so oft – ist auf fast allen Parkplätzen oder den teilweise superschönen Picknickplätzen am Strassenrand das Campen verboten.

Jasmin’s Intuition führt uns an der Küste in eine kleine Seitenstrasse und wir finden einen zukünftigen Bauplatz, der hier für mehrere Millionen verkauft werden soll.

Die Felsen haben uns inspiriert und so kocht Flo für alle leckere Pancakes während wir den wunderschönen Sonnenuntergang und den weiten Blick über das Meer bei nem kühlen Becks genießen. Das Leben kann ja so schön sein..

Der neuseeländische Sternenhimmel ist ab Mitternacht nicht minder beeindruckend. Wir spielen noch ein bisschen mit der Langzeitbelichtung der Kamera und kommen ein paar scary Ghostfotos dabei heraus..


Morgens geht es dann weiter nördlich in Richtung Nelson und zu unseren letzten wenigen Abenteuern auf der Südinsel..

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