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Weltreise – wie geht man’s an?

Die Vorbereitung zu einer Weltreise ist mit Sicherheit einer der wichtigsten Aspekte. Im Menü oben findet ihr einige Seiten zum Thema Vorbereitung.

Wir sind grundsätzlich so vorgegangen, dass wir uns folgende Fragen gestellt haben:

  • Wo wollen wir eigentlich hin?
  • Wie gross ist das Budget?
  • Wie lange wollen wir weg?

Nachdem wir jeder eine Liste der Länder erstellt haben, die wir besuchen wollen, haben wir die Schnittmenge daraus gebildet und uns grob über auf die Länder geeinigt. Je nachdem, was dabei herauskommt, kann man dann in die Budgetplanung gehen.

Die meisten Backpacker rechnen grob mit €20.000 pro Jahr pro Person. Den Betrag sollte man für ein eher günstigstes Niveau (also primär Hostels mit Mehrbettzimmer, günstiges Essen auf Märkten etc.) rechnen.

Wenn man sich dann langsam im Klaren ist, wohin es gehen soll, sollte man sich mit der Frage des Wie und Wo beschäftigen.

  • Wie wollen wir reisen?
  • Wo wollen wir schlafen?

In Australien, Neuseeland oder den USA/Kanada kann man hervorragend mit einem Camper unterwegs sein. Damit spart man sich zum einen teure Übernachtungskosten und zum anderen hat man evtl. etwas mehr das Gefühl ein gewisses „zuhause“ zu haben – was ein nicht zu unterschätzender Aspekt des langen Reisens sein kann. Wir haben uns beispielsweise uns in Neuseeland einen Camper gekauf und diesen am Ende der Reise wieder verkauft (sogar mit einem Plus!), für die USA und Australien planen wir selbiges.

In Südamerika und Asien werden wir hauptsächlich mit den öffentlichen (Bus/Zug) Verkehrsmitteln reisen. Und zwischen den Ländern natürlich hauptsächlich mit dem Flugzeug und evtl. ein paar Abschnitte mit dem Schiff und Zug.

Wenn man dann soweit ist, dass klar ist wohin man möchte, die Budgetplanung steht, kann man in die Grobplanung gehen

  • Wann soll es losgehen?
  • Wohin zuerst?
  • Was tun mit Wohnung & Job?

Je nach den gewählten Ländern und abhängig vom gewünschten Starttermin (oder auch umgekehrt), sollte man sich mit den besten Reisezeiten der Länder auseinandersetzen. Ein sehr schönes Tool dafür ist hier zu finden:

http://weltreise-info.de/route/reisezeiten.html

Im obigen Beispiel wäre unsere Planung zu sehen. Mit Hilfe des Tools kann man sich eine grobe Reiseroute überlegen und dies mit den Reisezeiten abgleichen. Wir wollen uns dennoch viel Spontanität behalten, so dass dies lediglich eine Übersicht ist.

Aufgrund der Planung in Bezug auf die gewünschten Länder und dessen idealer Reisezeiten sollte sich bereits eine konkretere Vorstellung ergeben, wann es losgehen kann und wohin.

Je nach gewünschter Dauer der Reise steht man nun vor der schwierigen Frage, was tun mit Job und Wohnung? Je nach Firma gibt es evtl. die Möglichkeit, ein s.g. Sabbatical zu beantragen – oft trifft man auf mehr Verständnis, als man erwartet hätte. In der Regel ist dies dann auf eine feste Zeit angelegt und es gibt verschiedene Varianten (Mehrarbeit über ein paar Monate und Abbau der Überstunden gepaart mit Urlaub, Verzicht auf einen Teil des Gehalts während z.B. einem Jahr um eine Lohnfortzahlung während des Sabbaticals zu gewährleisten, unbezahlter Urlaub etc.). Wenn entschieden ist, ob die Weltreise mit fester Dauer stattfinden soll, der kann seine Wohnung i.d.R. untervermieten. Dies sollte mit dem Vermieter besprochen werden, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Man bleibt also im Land angemeldet (Steuer, Behörden, Versicherungen) und muss jeweils klären, ob eine Stilllegung möglich ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sabbatical

Wer allerdings die totale Freiheit spüren möchte, sich zeitlich nicht festlegen will, oder gar in Betracht zieht, irgendwo in der Welt hängen zu bleiben – dem bleibt wohl nur die Kündigung. Sowohl Job als auch Wohnung müssen also weg. Da hilft die reguläre Kündigung, die lediglich im Rahmen der festgelegen Kündigungsfristen erfolgen muss. Der Vorteil der Kündigung ist, dass man sich aus seinem Heimatland abmelden kann, dadurch aus dem Steuer- und Versicherungssystem herauskann und sich mit einer günstigen Reiseversicherung versichern kann (mehr auf Seite Versicherungen/Behörden im Menü).

Ist dann schliesslich klar, wohin man will und wie lange die Weltreise gehen soll, kann man in die Detailplanung gehen:

  • Wann kündigen?
  • Welche Versicherungen abschliessen?
  • Welches Equipment kaufen?
  • Welche Impfungen?
  • Welche Visa brauche ich?
  • Was vorbuchen?

Wir haben uns entschieden, alles zu kündigen, um die maximale Freiheit auf unserer Reise zu geniessen – wenn es uns irgendwo gefällt, dann können wir dort einfach länger bleiben – und sollte es uns irgendwo auf der Welt besonders gut gefallen, könnten wir sogar dort wieder Fuss fassen..

Die Wohnung haben wir daher mindestens 3 Monate vorher gekündigt, den Job ebenfalls – je nach Kündigungsfrist sollte man hier frühzeitig dran sein.

Mit der Abmeldung vom Land hat man bei den meisten Versicherungen ein Sonderkündigungsrecht (z.B. Hausrat, Krankenversicherung usw). Es gibt sehr günstige Auslandskrankenversicherungen von der deutschen Hanse Merkur Versicherung. Noch günstiger ist diese von verschiedenen Resellern. Wenn man diese in Deutschland abschliesst, wäre das STA-Travel und für Österreich wäre es reiseversicherug-buchen.at
Wichtig ist dabei, dass jeweils das Heimatland (das ist das Land, in dem man die letzten 2 Jahre gelebt hat) sowie das Land, in dem man die Versicherung abschliesst, ausgeschlossen ist. Da wir in der Schweiz gewohnt haben und die ersten Tage in Berlin verbringen wollten, haben wir also die österreichische Version genommen (Heimatland Schweiz, Abschlussland Österreich – damit ist Deutschland dann erstes „Ausland“) – preislich ist es identisch und kostet gerade mal um die 57€ pro Monat – bei einem Leistungsspektrum, was fast an eine Privatversicherung heranreicht. Zumal man pro Jahr einige Wochen „Heimaturlaub“ machen kann, also man darf ins Heimatland einreisen und ist weiterhin versichert.

Bei der Abmeldung in der Schweiz muss man zum Bürgerbüro im Stadthaus. Nach der Abmeldung kann man direkt seine Steuervorabschätzung beim Steueramt begleichen und dann bekommt man anschliessend seine Abmeldebescheinigung. Diese braucht man wiederum für alle weiteren Kündigungen. Man muss allerdings noch einen Bevollmächtigten für alle weiteren Steuerdinge angeben. Dann ist man endgültig aus dem Land abgemeldet.

Impfungen haben wir ebenfalls ca. 3 Monate vor der Reise angefangen. Beim Globetrotter in München kann man sich direkt beraten und impfen lassen, in Zürich gibt es das Impfzentrum der Universität. Für unsere Zielländer waren folgende Impfungen empfohlen:

  • Gelbfieber
  • Hepatitis A & B
  • 4-fach Standard Impfung (Tetanus, Diphterie, Pertussis, Polio)
  • Zeckenimpfung
  • (möglicherweise Tollwut)

Man sollte nicht zu knapp dran sein, da sich einige Impfungen gegenseitig nicht vertragen und somit muss man mehrfach zu den Impfterminen. Günstig ist es auch nicht gerade, alleine die Tollwut Impfung kostet über CHF 300.- soweit ich mich erinnere..

Kreditkarten haben wir von DKB und von Comdirect jeweils eine VISA Karte. Mit der kann man ja kostenlos weltweit an allen Visa Automaten Geld abheben. Dafür sollte man ebenfalls 4-6 Wochen rechnen, wenn es bei uns auch nur so ca 3 gedauert hat.

Dann ab zum Fotoladen und ein paar neue Passfotos schiessen lassen, die braucht man meistens für die Visa Anträge. Für Russland gelten weitere Dinge die man beachten muss, da können wir nur die Jungs von realrussia.co.uk empfehlen. Die haben uns alles besorgt was wir gebraucht haben (z.B. die notwendige „Invitation“) und haben uns alle Transsib Tickets besorgt.
Für das indische Visum mussten wir noch ein speziell formatiertes Passbild (5 Zoll) machen lassen, leider sind die da sehr penibel.
Für die Mongolei braucht man als deutscher Staatsbürger kein Visum mehr, ist eine neue Regelung seit September 2013.

Wenn man dann so langsam alle Papiere zusammen hat, sollte man sich diese nochmal einscannen und auf Dropbox legen oder selbst per email senden. Das kann einem später viel Ärger ersparen.. Insbesondere:

  • Reisepass (Gültigkeit checken, Reiseende + 6 Monate) & Perso
  • Impfbuch
  • Abmeldebescheinigung
  • Versicherungsbestätigung (z.B. für russisches Visum erforderlich)
  • Tauchausweis

Vorgebucht haben wir dann vor allem die Transsib. Die Tickets werden jeweils 45 Tage vor Abfahrt für den Verkauf freigegeben. Wenn man also sicher seine Plätze haben will, dann muss man früh dran sein (z.B. erste Klasse Tickets o.ä.). Ansonsten haben wir nur die Flüge ein paar Wochen im Vorfeld gebucht. Wir haben einige Zeit die Preise im Auge gehabt (jeweils 6, 3 und 1 Monat vorher und dann recht knapp einige Tage vorher) und haben keine signifikaten Preisunterschiede festgestellt. Mal wurde ein Flug etwas günstiger, mal etwas teurer.. Aber unserer Meinung nach ist das „möglichst früh buchen“ ein Relikt aus der Vergangenheit.

Flüge haben wir über Kayak oder Skyscanner gefunden, teilweise aber auch über expedia.de oder fluege.de gebucht.

Unterkünfte wollen wir eigentlich viel über AirBNB buchen, aber auch bei Hostelworld oder booking.com.

Manchmal benötigt man einen Ausreiseflug, um überhaupt einreisen zu können. Diese werden wir dann spontan am Flughafen buchen, um sie dann sofort bei Ankunft im Land wieder zu stornieren. Damit kommt man teilweise kostenlos oder nur mit geringen Gebühren um diese Regel rum.

Noch einfacher und kostenloser geht’s, wenn man etwas schummelt. Denn üblicherweise wollen die jeweils nur eine Bestätigung der Buchung sehen. Also nimmt man einfach eine alte Buchungsemail, passt diese (Datum, Flugnummer usw) und zeigt das gefakte Papier. Hat bisher bei uns immer locker ausgereicht.

 

.. to be continued…

(last update 15.06.2014)

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